Freitag, 25. März 2011

The Boxer Rebellion @ Underground Köln (24.03.2011)

The Boxer Rebellion brachten vor kurzem ihr neues Album "The Cold Still" auf den Markt und da durfte eine Tour natürlich nicht fehlen. Das ich dieses besuchen würde, war mir bereits nach dem letzten Album klar und so begab ich mich am Donnerstag Abend nach Ehrenfeld ins berühmt berüchtigte Underground. Man kann den Laden mögen oder hassen, ich zähle mich eher zu letzterem.

Kurz nach halb 9 startete Eddie Rogert (der Gitarrentechniker von TBR) mit einigen Singer/Songwriter Stücken. Diese konnten leider nicht wirklich überzeugen. Dies lag zum einen an den Songs selbst, zum anderen an dem Publikum, welches vor allem in den vorderen Reihen, lieber mit Quatschen beschäftigt war.

Kurz nach 21Uhr betraten dann The Boxer Rebellion die Bühne. Eine vielzahl an IPhones tauchten plötzlich auf und filmten was das Zeug hält. Auch wenn man aufgrund der Lautstärke sicher nie etwas mit den Videos anfangen kann. Die Band begann mit dem nach vorn peitschenden Step out of the Car und schon machte sich das extrem bescheuerte Publikum bemerkbar. Wildes "Jawohl" rumgegröhle zusammen mit ständigen (misslungen) versuchen im 4/4Takt mitzuklatschen. Geil!
So konnten sich die Songs leider nie wirklich entfalten weil man (oder nur ich?) sich eben nicht komplett darauf einlassen kann, wenn ein haufen Spinner neben einem rumkrakelt und immer wieder versucht mitzusingen... Man fühlte sich ein wenig an Seven Nation Army vergewaltigungen erinnert...
Zudem trübte der äußerst schlechte Sound meine Stimmung. Für ~20€ könnte man ja eigentlich einen guten Klang erwarten, aber statt dessen zeigte die rechte Box immer wieder kraz und knartz Geräusche. Dies wurde vor allem bei dem gefühlsbetonten Doubt deutlich. Dem Großteil des Publikums sollte dies aber nicht sonderlich aufgefallen seien, quaselten die doch immer wieder wild draus los sobald die Band ruhigere Töne dar bot.

Eigentlich würde ich gern noch etwas über das wirklich starke Evacuate schreiben, oder darüber das die neuen Songs live deutlich besser mit dem Backcatalog der Band harmonisieren als vorher gedacht oder erwähnen, dass ich Soviets vermisste, aber im großen und ganzen ändert das nicht das Gefühl was mich am Ende des Abends begleitete.

Hoffen wir, dass the Boxer Rebellion auch einmal in einem anderen Laden, in dem der Sound, die Luft, das Publikum besser ist, spielen können. In anderen Ländern spielen sie ja bereits auf viel größeren Bühnen und hierzulande hoffe ich dann zumindest mal auf ein Gig im Gebäude9, meinetwegen sogar im Luxor aber bitte nie wieder im Underground. Ich zumindest war dort zum ersten und letzten Mal auf einem Konzert.


Ein paar wenige Bilder gibt es dann aber dennoch.








2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also ich fand's nicht so schlecht wie du. Klar, die Akustik war teilweise echt mies ("knarz, knarz") und hörte sich vor allem bei den lauteren Stücken recht breiig an. Eddie Rogert ging komplett im Gelaber des Publikums unter, die Hüpfdollen in der ersten Reihe waren auch irgendwie nervig und bei den ruhigeren Stücken wurde natürlich auch noch vollkommen deplatziert im Publikum gelacht (ich glaube, vor allem bei Doubt). Das Ganze trübt aberr keineswegs die Livequalitäten von TBR. Insgesamt mMn eine gute Show.

Kai hat gesagt…

Ist halt schade, wenn eine Band mit solchen Qualitäten gegen so einen Laden anspielen muss. Das ist dann eher ein Kampf.