Montag, 4. April 2011

The Thermals @ Gebäude 9 03.04.2011

Es ist Sonntag Abend und es regnet in Köln. Ich rase mit dem Fahrrad vom Deutzer Bahnhof zum Gebäude 9 und das erste was ich sehe, sind Menschen mit einem Schild auf dem steht, dass sie noch ein (oder mehrere?) Tickets brauchen.

Die Thermals haben also tatsächlich das Gebäude 9 ausverkauft und ich hatte schon Angst, dass es viel zu eng werden würde. Nachdem ich dann aber das Gebäude betreten und meine regennasse Jacke abgegeben hatte, löste sich die Angst schnell wieder auf. An der Bar war es zwar noch eng aber im Saal selbst war kurz vor Neun noch ausreichend Platz, wodurch sich mir die Möglichkeit ergab The Coathangers aus der ersten Reihe zu beobachten.
Rotziger Riot Grrrl Punk der besonderen Art, auch wenn solche Lables natürlich niemand mehr lesen möchte. Bei den Coathangers bietet sich dieser aber förmlich an. Während die junge Dame am Bass (Meredith Franco) aussieht, als sei sie gerade aus dem Kinderzimmer gestupst wurden, verkörpert Stephanie Luke (Schlagzeug) sozusagen die Reinkarnation des Punks. Die beiden anderen Mädels, Julia Kugel (Gitarre) und Candice Jones (Keyboard), passen da aber auch sehr gut rein. Musik machen können die Mädels aber natürlich auch. Mich erinnerte das ganze immer wieder an die wunderbaren Les Georges Leningrad oder auch The Rapture nur mit weniger Elektronik und mehr Punk.
Sollte Quentin Tarantino jemals einen Film über eine Punkband machen, dann sehe sie wohl so aus und würde auch genau so klingen. Das Publikum zeigte sich zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig ruhig applaudierte aber brav. Die Band selbst zeigte, dass sie Spaß auf der Bühne hatte und spielte so auch überzeugende 40 Minuten (so überzeugend, dass mir nun ein Shirt dieser Band gehört)

Ohne langes warten ging es dann 22:00Uhr weiter mit den Thermals und der Saal war nun angenehm gefüllt. Jeder hatte genug Platz und die Stimmung war blendend. Dies lag natürlich auch an den sehr sympatischen Thermals die dann auch nicht lange fackeln und knallten ein Song nach dem anderen in den Raum.
Ab dem 3. Song kam dann auch das Publikum in Bewegung und es wurde gesprungen, getanzt und gepogt.
Dabei zeigte sich, dass auch die neueren Songs der Portlander recht gut ankamen auch wenn Songs wie "Here´s your Future" oder die Zugabe "Back to Grey" natürlich höher im Kurs stehen.
Insgesamt hauten the Thermals dann 24 Songs in 70 Minuten raus. Alles ohne viel Blabla und Ansagen aber wer braucht das denn auch? Die Band selbst strahlte enorme Spielfreude aus, das Publikum war angenehm durchmischt (nicht zu jung) und die Luft war feuchter als in einem Dampfbad.

Am Ende kann man nur sagen: Super Abend mit zwei starken Bands.

Fotos oder Videos gibt es diesmal allerdings nicht da ich, aus weißer Vorsicht die Kamera zu Haus gelassen habe. (Zu recht wie sich zeigte, als ich plötzlich die Kamera von dem Mädchen hinter mir auf dem Boden vor der springenden Masse retten konnte... wieder eine gute Tat :) )

Fotos, Setlist und ein paar Worte mehr gibt es bei den drei Jungs vom Konzerttagebuch

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